Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe – Leute – wir müssen reden.
Ich war drauf, auf dem Gravelbike. Hab Events mitgemacht, Kilometer gesammelt, Schotter geschluckt. Es war spannend, es war neu, und ja – es hat auch Spaß gemacht.
Aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich gemerkt habe: Das bin ich nicht. Dieses starre Sitzen, der Druck auf den Nacken, das Ziehen im Rücken – das ist nichts, was mir langfristig Freude macht. Und genau da habe ich verstanden: Ich bin Mountainbiker. Punkt. Mit oder ohne Motor – aber immer mit Dreck an den Schuhen.
Ich bleibe also beim klassischen Mountainbike und beim E-MTB. Nicht, weil ich irgendwas gegen Gravel hätte – es hat seine Berechtigung – sondern weil ich wieder da bin, wo’s mir einfach mehr Spaß macht. Trail, Technik, Natur, Flow. Und ehrlich gesagt: Das passt auch besser zu Rockster!
Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
Warum dieser Fokus?
Ich hab’ beim Gravelfahren gemerkt, dass vieles Kopfsache ist. Du fährst, aber du denkst ständig mit – Linie, Untergrund, Tempo, Puls, Rücken.
Beim Mountainbiken dagegen bist du im Moment. Da fliegst du über Wurzeln, balancierst in Kurven, atmest durch, bist einfach – da.
Und genau das macht den Unterschied.
Ich will keine Kilometer schrubben, ich will Erlebnisse. Ich will lachen, wenn ich irgendwo hängenbleibe, ich will spüren, wenn der Dämpfer arbeitet, und ich will diese Mischung aus Kraft, Technik und Vertrauen. Und das bietet mir kein Gravelbike – auch wenn ich’s probiert habe.
Was zeigen die Zahlen?
Klar, der Markt verändert sich. Aber tot ist Mountainbiken längst nicht.
Hier die aktuellsten Daten, Stand 2025:
- Laut ZIV (Zweirad-Industrie-Verband) wurden im ersten Quartal 2025 rund 885.000 Fahrräder und E-Bikes in Deutschland verkauft – +11 % gegenüber dem Vorjahr. Quelle: https://www.ziv-zweirad.de/en/2025/06/24/ziv-sees-signs-of-recovery-in-german-bicycle-market/
- davon ca. 385.000 Fahrräder (+10 %)
- und ca. 500.000 E-Bikes (+11 %)
- Deutsche Hersteller produzierten im gleichen Zeitraum ca. 520.000 E-Bikes (+16 %) und insgesamt ca. 760.000 Fahrräder und E-Bikes (+13,5 %). Quelle: https://www.tabvelo.com/blogs/e-bike-journal/germany-s-bicycle-market-in-2025-first-quarter-overview
- Der Marktanteil von E-Bikes bleibt stabil bei rund 53 % – und innerhalb dieser Gruppe dominiert das E-Mountainbike mit rund 40 % Anteil. Quelle: https://www.velomotion.net/2025/03/analyse-der-ziv-marktdaten-fuer-2024
- Der klassische Fahrradmarkt (ohne Motor) verliert zwar leicht, bleibt aber bei rund 1,8 Mio. Einheiten pro Jahr auf solidem Niveau. Quelle: https://onlinemagazine.bike-eu.com/en/edition-june-2025/evolving-bike-markets-of-germany-the-netherlands-and-france
- Gravelbikes kommen laut Eurobike-Daten auf etwa 6,5 % Marktanteil. Quelle: https://eurobike.com/frankfurt/en/press-and-media/press-releases/press-releases/Eurobike-2025-celebrates-gravel-bike-and-off-road-adventures.html
- Zum Vergleich: Der deutsche Mountainbike-Markt (ohne E-Motor) hatte 2023 ein Volumen von rund 3,156 Mrd. USD – und soll laut Prognosen bis 2033 weiter wachsen (CAGR 9,4 %). Quelle: https://www.sphericalinsights.com/reports/germany-mountain-bike-market
Kurz gesagt:
Gravel wächst, ja – aber E-MTB wächst stärker.
Und das klassische MTB bleibt lebendig, weil es Emotion, Technik und Freiheit kombiniert.
Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
Was heißt das konkret?
- Der Markt ist nicht tot, sondern in Bewegung.
- E-MTB ist das Zugpferd der Branche – und klassisches Mountainbike bleibt die Seele.
- Gravel hat Momentum, aber es ist kein Ersatz für echten Trail-Sport.
Große Events wie das iXS Dirt Masters pausieren 2026 – und das ist ein Alarmsignal. Nicht, weil der Sport stirbt, sondern weil Wirtschaft, Kosten und fehlende Hersteller-Budgets Events ausbremsen.
Das Problem ist also hausgemacht – nicht sportlich, sondern strukturell.
Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
Was heißt das für dich, mich und Rockster?
1. Fokus setzen:
Ich bleibe beim klassischen MTB und E-MTB. Gravel war für mich ein spannender Ausflug – aber kein Zuhause. Ich hab’ ausprobiert, ich hab’ gefühlt – und gemerkt: Das Herz schlägt, wenn’s bergab geht.
2. Zielgruppe verstehen:
E-MTB-Fahrer werden mehr, klassische Mountainbiker bleiben treu.
Das sind Menschen, die keine Mode fahren, sondern Leidenschaft. Die Trails suchen, keine Straßen.
3. Authentizität leben:
Rockster steht für Ehrlichkeit. Ich mach keine Werbung für Trends, die mich nicht tragen. Ich fahre, was mir Spaß macht – und das ist Mountainbike. Wenn ich ein Gravel-Event mitnehme, dann, weil’s dazugehört – nicht, weil ich meine Linie ändere.
4. Kooperationen bewusst wählen:
Die Branche sucht echte Stimmen. Marken wie Pivot, Magura, DVO, BikeYoke oder Maxxis wollen Menschen, die nicht alles mitmachen, sondern zeigen, was sie wirklich fahren.
Und das tue ich.
Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
5. Content neu denken:
Anstatt über „Gravel-Trends 2025“ zu sprechen, will ich Formate schaffen, die zeigen, was das Mountainbiken ausmacht:
– E-MTB Uphill-Challenge
– Trail Talks
– Technik-Sessions
– Ruhrpott-Rides
– Community statt Event-Bühne
6. Langfristig statt kurzfristig:
Gravel kann kommen und gehen. MTB bleibt. Wer einmal im Flow war, vergisst das Gefühl nicht.
Warum das auch eine Message an die Branche ist
Rockster bleibt Trail. Das ist keine Nostalgie, das ist Haltung. Wir brauchen keine Modewechsel, sondern Menschen, die zeigen, dass Mountainbiken mehr ist als ein Marktsegment.
Es ist Bewegung, Kultur, Gemeinschaft – und manchmal auch einfach Therapie.
Ich hab’s ausprobiert, ich weiß, wovon ich rede. Gravel kann Spaß machen – aber Mountainbiken macht glücklich. Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
Fazit
Mountainbiken in Deutschland ist nicht tot.
Es lebt – in jedem, der noch Bock hat, im Dreck zu landen, sich hochzupumpen, zu schwitzen, zu fluchen und danach zu lachen.
Für mich heißt das: Kein Hype, kein Trend, keine Flucht auf den Schotterweg.
Ich bleibe da, wo ich hingehöre – auf dem Trail.
Mit Rockster, mit Leidenschaft, mit Spaß.
Klassisches Mountainbike & E-MTB statt Gravel-Hype – Warum ich bleibe
Bleib dran – Rockster-Style.
— Florian Pätzold