Im Jahre 2012 verkaufte ich mein damals geliebtes Macbook Pro 13, für ein 29″ Hardtail MTB um wieder vernünftig in die Pedale treten zu können. Davor benutzte ich ein Rad, welches ich heutzutage nicht mehr als MTB bezeichnen würde (Ihr wisst schon…die Version die man heute als Baumarktrad bezeichnen würde).
Mit über 40 MTB Enduro fahren! Fast 10 Jahre ist es her und ich fange wieder von Vorne an, so gesehen.
Worum geht es jetzt hier eigentlich? Ich möchte meine Erfahrungen mit euch teilen, was ich für Fehler gemacht habe und was absolut Sinn macht, wenn ihr mit über vierzig, mit den Enduro fahren anfangt. Grundsätzlich kann man sich Geschichten auch von bekannten Profis anschauen oder deren Büchern lesen.
Aber das finde ich mit dem Thema, “Ich bin Ü40 und will loslegen” falsch, denn so habe ich selbst angefangen. Bitte nicht falsch verstehen! Die Profis und die, die heute noch auf dem Bike sitzen, siehe Mike Kluge, haben eine Story zu erzählen die einfach unbeschreiblich und faszinierend ist. Da setze ich mich jetzt hier hin und schreibe mal als nicht “Nichtprofi” oder so. Eins steht bei mir allerdings fest. Ich liebe MTB Enduro fahren und mich wird man nicht mehr vom Bike bekommen!
Wie gesagt 2012. Ich selbst war und bin immer noch Asiepositas (Adipositas – Fettleibigkeit) und wollte das nun ändern. Laufen mit dem damaligen Gewicht war eine Version, die mich zum Ziel führen sollte, dennoch merkte ich sehr schnell, dass meine Gelenke da nicht mitspielten.
Dann war man auf einer Party und man unterhielt sich über Sport und zu diesem Zeitpunkt war ich 34, ich erzählte, dass ich “damals” hier in dem ansässigen Basketball- Verein, meine Runden für ca. 4 Jahre gedreht hatte. In der Kindheit ist man sogar Fahrrad gefahren und baute sich damals sein Bike um. Schwarz und dicke Reifen mussten darauf sein. Man hatte ja schließlich was vom diesem Trend Mountainbike gehört.
Auf dieser Party kam dann, nach meiner Erzählung, fang doch wieder an. Basketball? Nein! Rad fahren? Definitiv! Ich stand mit der Flasche Bier im Türrahmen und schaute in die Menge der Leute, dabei sah ich eine Person die sich auf der Couch, moment, auf der Ottomane sich breit machte. Er, ja auch Asiepositas, zuppelte an sich rum und versuchte irgendwie darauf gut auszusehen. Leider ohne Erfolg und das gab mir ein Zeichen, ein “Aha” Moment! Ich musste an mir arbeiten, denn ich wollte nicht mehr an mir rumzuppeln, sondern mich wieder wohl in meiner Haut fühlen.
Jahre zuvor kam noch hinzu, das geliebte Personen von mir gingen und ich mich richtig gehen ließ. Passiert. Aber Freunde von mir fingen mich auf. Darunter einer (ich lass Namen von privaten Personen hier jetzt mal raus), der aus dem schönen Norden unseres Landes kam (Hamburg). Wir freundeten uns an und irgendwann saßen wir, jeder auf seinem Mountainbike und machten die Gegend hier im Ruhrgebiet unsicher.
Es ging recht fix mit den Kilometer abreißen und irgendwann schafften wir beide zusammen die 60KM Grenze zu knacken. Wie gesagt auf einem MTB mit 2.3 Reifen auf den Felgen, diese waren aber nicht wirklich grobstollig. Nach gefühlten hundert verschließenen Vorder- und Hinterrad Reifen, und zig tausend von Bremsbelagsätzen, hatte ich es geschafft mir eine Art von Kondition aufzubauen. Dennoch ging das Gewicht einfach nicht runter. Ja, ja Biken, Bier und BBQ. Ich wollte damals einfach nur meine Fitness aufbauen und habe mich eigentlich damit selbst verarscht. Denn ich sagte, “Hey, ja, ich fahre halt aber mein Bier und mein BBQ lass ich mir nicht nehmen.” Ich war dann eine Weile am Zweifeln, ob MTB das richtige war und legte mir ein Rennrad zu.
Alltours Race am Rhein stand vor der Haustür und ich hatte ca. 5 Monate Zeit, meine Kondition so weit aufzubauen, da ich nicht als letzter durch das Ziel fahren wollte! Was mich aber dann doch sehr erschreckte war, das ich die 43 km (oder waren es 46?), mit einer Geschwindigkeit von 25 kmh fahren sollte. Ich hatte nie ein Tacho bis dato besessen, um dieses zu kontrollieren. Meine Trainingseinheiten sahen so aus, das ich 3-mal in der Woche für 2 Stunden hier in Castrop-Rauxel, im Erinpark, meine Runden gefahren bin. 50 Runden a´ 1,37 km ca. 55km. Davon bin ich dann noch mal 5km gelaufen. Glaubt mir, 2016 war ich richtig fit und bin unter die 130 kg gekommen. Dennoch habe ich mir das Bier nicht verboten, genauso wie die anderen kleinen Laster (Brauselimonade und Schokolade, ohne gehts einfach nicht). Dennoch ließ sich das Ergebnis, in meinen Augen sehen! Alltours Race am Rhein
Doch irgendwie war es dann doch nicht das Richtige und ein paar sehr brenzliche Situationen im Straßenverkehr ließen mich zur Entscheidung kommen, dass das Rennrad fahren auf der Straße für mich viel zu gefährlich ist. Also kam das Rennrad wieder weg.
Und ab auf meine Enduro. Ich lernte den Inhaber von Triberg Reisen kennen und was muss ich sagen, sympathischer Typ, bis ich auch noch feststellte, das seine Freundin, eine ehemalige Arbeitskollegin aus Duisburg war. Schnell war mir klar, nachdem ich seine Webseite mir anschaute, dass ich auf jeden Fall bei ihm eine Reise buchen musste! Gesagt, getan! Am 28 März 2017 ging es dann nach Thüringen in das Erzbergwerk.
Davor ließ ich mich sogar noch operieren, weil mir durch eine Schlägerei in meine Jugend, die Nase gebrochen wurde. Ich ließ die Nasenscheidewand begradigen, sodass ich genug Sauerstoff durch die Nase bekam. Auch bei dieser Veranstaltung war ich nicht der Held, der mit der Gruppe wirklich mithalten konnte. Nicht falsch verstehen, es hat mir tierisch viel Spaß gemacht und mit angehend 40 Jahren, hey ich bin ja asipositas und ich lasse mir das Bier und das BBQ nach dem Biken nicht verbieten, denn ich hab ja was getan. Dass ich aber die Gruppe so gesehen kaputtgemacht hatte, weil ich mich selbst überschätzt hatte, ist mir nicht wirklich aufgefallen, denn dabei sein ist alles.
Selbst als ich versuchte, bei meiner ersten Enduro One (2018) mit zufahren, hatte ich mich selbst überschätzt. Zum Rennen selber kam es dann aber nicht mehr, denn kurz zuvor, und ja, ich war wieder im “Trainingsmodus”, stürzte ich sehr unglücklich und verletzte mich stark am Knie.
Auch ein Jahr später, nach dem erneuten Versuch bei der Enduro One mit zufahren, wurde aus dem Rennen nichts, da ich direkt am Morgen des Wettkampfes mir das eh schon lädierte Knie verdrehte.
Und dann kamen das, woran man heute schon Arbeitet
Ende des Jahres 2019, um genau zu sein im November 2019 wachte ich morgens früh auf. Schweiß gebadet. Kalter Schweiß auf der Stirn und mir war irgendwie schwummrig. Der Hals pochte. Gleich vorweg ich bin nicht in Panik geraten. Ja, zu meinen Lasten gehört auch noch das rauchen und ich habe es an der Lunge. In ganz jungen Jahren, als ich 14, 15, 16 Jahre jung war, hatte ich extreme “Bronchiale defekte” die nicht wirklich schön wahren. Aus dieser Zeit habe ich gelernt, dass man in solchen Situationen sehr ruhig bleiben soll und wenn es nicht aufhört die 112 anrufen muss. Aber das war, was ganz anderes das kannte ich nur als extreme Erschöpfung. So was ähnliches, war ich der Meinung, hatte ich im Oktober 2017 schon mal, denn da war ich vorher mit RTL und Jenke von Wimsdorf für 4Tage in den Karpaten Unterwegs. Nachdem ich damals den ersten Tag wieder zu Hause war, war ich der Meinung, das ich mich doch wieder auf das Bike setzen sollte und meine 30km abreißen solle. Zum Schluss waren es gerade mal 16km mit Unterzuckerung und zu wenig getrunken. Ich stand kurz davor um zu kippen. Da erinnerte ich mich wieder ,dass man in solchen Situationen ruhig bleiben soll und besonnen handeln soll.
Nur, dieses mal hatte ich keine Anstrengung vorher gehabt und wie gesagt, nach dem Aufstehen diese Symtome. Es dauerte aber auch nicht lange und der Kreislauf hatte sich wieder gefangen. Das waren aber Zeichen, die mich nachdenklich machten. Also, ab zum Arzt und dieser wieder rumschickte mich zum Kardiologen. Das Ergebnis des ganzen ist, das ich jetzt jeden Morgen 4Medikamente in mich rein schmeißen muss.
2021, ach komm, hör auf!
Ich mache es mal kurz. Aus den 4Medikamenten sind es jetzt 6 geworden. Und nun stehe ich wieder da, ich zuppelel an mir immer noch rum, mir geht es schlechter den je. Aber aufgeben ist für mich keine Option. Ich muss, das in den Griff bekommen.
In Absprache mit meinem Arzt hat er folgenden Tipp genannt und das teile ich mit euch zusammen:
Hallo Herr Pätzold,
einige kurze Bemerkungen zu Ihrem Fall:
Prinzipiell würde ich den Patienten in seinem vorhaben Rad zu fahren und Gewicht zu reduzieren bestärken. Bevor der Patient jedoch mit dem Sport beginnt, sollten einige Untersuchungen erfolgen, da aufgrund seines Alters und Gewichtes Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso wie für orthopädische Erkrankungen vorliegen können.
Es sollte eine Befragung bezüglich der Vorerkrankungen, ggf. der Medikation, dem Vorliegen von Allergien und Unverträglichkeiten durchgeführt werden. Zudem sollte eine körperliche Untersuchung und eine Laboruntersuchung ebenso wie ein EKG erfolgen. Hat die Person Anrecht auf eine Check-Up-Untersuchung, so können einige dieser Untersuchungen im Rahmen der Check-Untersuchung erfolgen. Liegt kein Anrecht auf eine Check-Up-Untersuchung vor, müssen diese Leistungen laut Gesetzgebung von ihm selber getragen werden.
Aufgrund des Übergewichtes und ggf. vorliegender Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen wäre ggf. auch ein Belastungstest-EKG, besser noch eine Vorstellung bei einem Kardiologen sinnvoll.
Wenn die Untersuchungen keine Hinweis für Kontraindikationen zur Aufnahme des Sportes ergeben, könnte der Patient prinzipiell mit dem Training loslegen.
Auch wenn Radsport nicht so gelenkbelastend ist, sollte trotzdem neben dem Training eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Hierzu wäre eine Ernährungsberatung und ggf. Ernährungsanalyse sinnvoll. Auch dieses ist prinzipiell eine Selbstzahlerleistung, die Kostenübernahme kann aber von den Krankenkassen nach Beantragung übernommen werden – im vorliegenden Fall wäre die Aussicht auf eine Kostenübernahme gut. Voraussetzung ist, das der Arzt oder die Ernährungstherapeutin (Ökotrophologin) durch die „Deutsche Gesellschaft für Ernährungstherapie“ DGE qualifiziert ist.
Wichtig wäre mit bei diesem Patienten, wie eigentlich bei allen Menschen, die Sport machen, dass auch ein Ausgleichstraining neben dem eigentlichen Sport erfolgen sollte. Beim Radsport bietet sich ein Krafttraining – am besten Gerätegeführt – an.
Das gesamte Training, sowohl der Radsport, als auch das Krafttraining – sollte in Modulen aufgebaut sein, die langsam eine Steigerung der Belastung vorsehen und zum Leistungsanstieg führen. Berücksichtigt werden muss hierbei, wie der Trainingszustand der Person zu Beginn ist.
Das ist mal eine grobe Richtung wo es lang gehen sollte, geschweige bei mir hingehen muss. Der Asiepositas Held hier, also ich, will nicht auf eine Tränendrüse drücken, sondern ich will einfach euch meine Story erzählen und eigentlich auch den Finger nach oben zeigen.
Wenn du mit 40 Anfangen willst mit unserem tollen Sport und du schon bemerkt hast, dass schon irgendwas nicht mit dir nicht stimmt, gehe zu deinem Hausarzt und mache eine Check Up. Vor allem wenn du, so wie ich Asiepositas bist. Leute ich brauchte 10Jahre um diese Erkenntnis erst mal zu verstehen und um in mich reinzuhören. Noch mal zum Asiepositas, bei mir liegt sogar eine genetische Veranlagung zugrunde.
Wie es weiter geht, hm, dazu kommen weiter Storys hier von mir. Auch das Thema, wie beeinflusst uns der Magen/Verdauung, aber dazu später mehr.